Die meisten Menschen haben mindestens einmal unter dem Einfluss alkoholischer Getränke einen Blackout erlebt. Ein Absturz kann sehr unangenehme Folgen haben. Denn die Reaktionsgeschwindigkeit und die Risikobereitschaft sind im Zustand oberhalb der verträglichen Alkoholgrenze stark erhöht. In diesem Beitrag erfährst Du, wie Du einen Filmriss sowie einen Kater vermeiden kannst und was Du beim Umgang mit Alkohol beachten solltest.
Leider wahr: Es handelt sich um ein Zellgift
Chemisch betrachtet, ist Alkohol ein Zellgift. Die Gehirnzellen können unter dem Einfluss alkoholischer Getränke nicht mehr so schnell und genau miteinander kommunizieren. Weil die Nervenzellen durch den Alkoholkonsum in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt sind, gelingt das Speichern der eingehenden Information nicht mehr. Der Filmriss fungiert als Selbstschutz. Die Informationen über den Ablauf des Abends oder der Nacht sind somit unwiderruflich verloren. Ist ein bestimmter Alkoholpegel erstmal erreicht, dann nimmt die Fähigkeit zur kritischen Selbstwahrnehmung ab. Daher ist von Beginn an Selbstbeherrschung erforderlich, damit auf das gemeinsame Feiern kein böses Erwachen folgt.
Kritische Grenze wird bei hochprozentigen Getränken schnell erreicht
Oberhalb der Alkoholgrenze von 1,5 Promille steigt die Wahrscheinlichkeit für einen Filmriss. Je konzentrierter das Alkoholgetränk ist, umso schneller wirst Du diesen Pegel erreichen. Wenn Du Bier oder Wein in Maßen trinkst, ist das Risiko eines Blackouts deutlich geringer als bei harten Getränken wie Gin, Vodka und Co. Vor allem dem Wein wird der Vorteil zugewiesen, dass ein unangenehmer Kater am nächsten Tag eher selten entsteht. Dies gilt aber nur, wenn Du den gesamten Abend über konsequent und maßvoll bleibst.
Vorsicht bei Cocktails
Cocktails sind sehr zuckerhaltig. Dadurch wird der Alkohol schneller in das Blut aufgenommen. Da in der Geschmackswahrnehmung die Süße dominiert, unterschätzen die meisten Menschen den Alkoholgehalt. Wer die Cocktailparty zu wörtlich nimmt, muss daher mit einem Blackout rechnen.
Nicht zu schnell trinken
Wenn Du etwas Alkoholisches trinkst, solltest Du Dir Zeit lassen. Blöde Sprüche über die Trinkgeschwindigkeit ignorierst Du am besten ganz einfach. Zwischendurch solltest Du nicht-alkoholische Getränke zu Dir nehmen. Um auf der sicheren Seite zu sein, bestellst Du zum Beispiel nach jedem Bier ein Glas Mineralwasser oder Apfelsaft. An heißen Sommertagen ist es wichtig, alkoholische Getränke nicht gegen den Durst zu trinken. Denn dies wäre mit einer viel zu hohen Trinkgeschwindigkeit verbunden. Geeignete Durstlöscher sind Mineralwasser, Fruchtsäfte und Tees.
Manche Faktoren begünstigen die Gefahr des Blackouts
Die Verträglichkeit alkoholischer Getränke ist sehr individuell. Insofern gibt es keine Garantie, beim Alkoholkonsum einen Filmriss oder Kater am nächsten Morgen ganz sicher zu vermeiden. Es ist mittlerweile aber bekannt, dass bestimmte Faktoren dieses Risiko erhöhen. Auf nüchternen Magen nimmt die Wirkung des Alkohols zu. Wenn Du vor dem Feiern nicht mehr die Möglichkeit hattest, eine Kleinigkeit zu essen, solltest Du entsprechend weniger trinken. Auch zwischen den Geschlechtern gibt es Unterschiede bezüglich der Verträglichkeit. Bei Frauen sind die Alkoholenzyme nicht so ausgeprägt und weisen einen geringeren Körperfettanteil auf. Auch das geringere Körpergewicht beeinflusst die Alkoholverarbeitung. Dadurch ist die verträgliche Alkoholmenge bei Frauen im Durchschnitt um rund ein Drittel geringer als bei Männern. Es ist daher immer riskant, Andere zum Bestellen eines weiteren alkoholischen Getränks zu animieren. Auch bezüglich der Promillegrenze beim Autofahren sind die individuellen Schwankungen unbedingt zu beachten. Die gesetzliche Obergrenze von 0,5 Promille erreichen Frauen oft bereits durch den Konsum eines halben Liters Bier.
Vorsicht bei Stress und Erschöpfung
Stress und Erschöpfung können die Wirkung alkoholischer Getränke beeinflussen. Wenn Du gerade sehr gestresst bist und mit Freund:innen ausgehen möchtest, solltest Du daher vorsichtig sein. Es ist dann besser, bei den ersten beiden Runden ein alkoholfreies Getränk zu bestellen. Wenn Du dann den Eindruck hast, dass Du entspannter bist, kannst Du zwischendurch mal ein Bier trinken. Der Versuch, den Stress mit alkoholhaltigen Getränken zu bekämpfen, ist zum Scheitern verurteilt. Die emotionale Lage kann dabei in der Regel nur verstärkt, nicht aber umgekehrt werden.
Auf Dich und Andere aufpassen
Das Alkoholtrinken ist nicht allein ein biochemischer Vorgang. Es gibt hierbei auch eine bedeutende soziale Komponente. Ein wesentlicher Schutz vor dem Blackout besteht deshalb darin, auf sich und Andere aufzupassen. Wenn im Gespräch mit Freunden oder in der Familie das Thema Alkoholkonsum gestreift wird, solltest Du Dich da ruhig positionieren. Dann wissen Deine Mitmenschen, dass Du Dir dieser Problematik bewusst bist. Gleichzeitig erinnerst Du Dich selbst daran, achtsam bezüglich der Alkoholgrenze zu bleiben. Wenn Du beim Feiern den Eindruck hast, dass Freund:innen in Gefahr sind, auf den Blackout zuzusteuern, dann solltest Du Dich ruhig einmischen. Zum Beispiel kannst Du sagen: “Ich bestelle mir jetzt noch ein Mineralwasser. Soll ich für Dich auch ein Wasser ordern?” Du kannst sicher sein, dass Dir Dein Gegenüber am nächsten Tag dankbar sein wird. Umgekehrt solltest Du froh sein, wenn Deine Freund:innen ein wenig auf Dich aufpassen und Dich vor einem Kater bewahren. Ganz besonders wichtig ist die soziale Kontrolle rund um den Alkohol, wenn einer der Feiernden mit dem Auto angereist ist.