Muskelkater vs Alkoholkater – Was sind die Unterschiede?

Muskelkater vs Alkoholkater – Was sind die Unterschiede?

Was sind Unterschiede? Du hast in der vergangenen Nacht etwas zu viel Alkohol getrunken? Und wachst mit einem Kater auf? Oder bist du mehr der Typ für intensives Training und leidest unter einem heftigen Muskelkater?
Auch wenn beide Leiden einige Symptome teilen, sind sie jedoch grundunterschiedlich. Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten es gibt und wie du mit diesen beiden Formen des Katers umgehen kannst, verraten wir dir in diesem Ratgeber.

Alkohol Kater und Muskelkater – die genauen Definitionen

Die größten Gemeinsamkeiten beider Kater finden sich in der Herkunft des jeweiligen Wortes. Abgeleitet werden beide Begriffe vom Katarrh. Der medizinisch verkürzte Begriff für die katarrhalische Entzündung wurde im Volksmund ganz einfach zur männlichen Katze gemacht. So fand er über die Jahre seinen Weg aus der Umgangssprache ins Wörterbuch.
Eine genauere medizinische Betrachtung offenbart aber, dass beide Kater so viel nicht gemeinsam haben. Auch wenn einige Symptome sich ähneln mögen.

Was sind Unterschiede? Beim Alkoholkater spricht man in der Regel von einer Alkoholintoxikation (eine leichtere Form der Alkoholvergiftung). Diese sich vor allem in allgemeinem Unwohlsein und Übelkeit ausdrückt. Schwere Gelenke und Verspannungen kommen gelegentlich hinzu. Auch Muskeln und Schleimhäute leiden – befeuert durch die Dehydrierung. Der Mangel an Mineralstoffen und Flüssigkeit sorgen für Dehydrationskopfschmerzen. Zudem macht der Abbau der Giftstoffe (vor allem der Fuselalkohole) dem Körper zu schaffen.

Muskelkalter hingegen ist nach aktuellem Wissen vermutlich primär eine Mikrotraumatisierung in den Muskelfasern. Dass dieser häufig mit ähnlichen Dehydrationserscheinungen einher geht, ist allerdings eher dem Zusammenspiel von intensivem Training und zu wenig Flüssigkeitszufuhr geschuldet. Muskelkatererscheinungen alleine lösen keine Kopfschmerzen aus, sondern sind lokal begrenzt.

Ein Blick hinter die Kater Arten – was passiert im Körper?

Lange Zeit hat man zwischen zwei Formen von Muskelkatern unterschieden. Heute wissen wir jedoch, dass die Schmerzerscheinungen auf eine einheitliche Ursache zurückzuführen sind.
Oftmals wird im Schulsport oder Sportverein noch behauptet, Muskelkater entstünde durch Milchsäureablagerungen in den Muskeln, die durch mehr Training wieder ausgeschwemmt werden können. Heute ist diese Theorie widerlegt. Andernfalls wäre alleine Sprinttraining eine mögliche Ursache des Muskelkaters – aerobe Ausdauereinheiten laufen im Körper schließlich ohne die Bildung von Laktat ab.

Tatsächlich handelt es sich bei der Ursache des Muskelkaters, um winzige Einrisse in den Muskelfasern. Diese werden durch Überbelastungen beim Sport verursacht. Dass du nicht schon beim Training die Schmerzerscheinungen spürst, sondern erst danach (häufig erst am nächsten Tag) liegt an Nervenreizstoffen, die dir vorgaukeln, alles sei in Ordnung. Dieser archaische Körpermechanismus soll dich auch während starker Beanspruchungen schützen. Schließlich nimmt dein Körper eher an, dass du mit einem Säbelzahntiger kämpfst als dass du eine längere Runde durch den Park joggst.
In schweren Fällen reißen die Z-Scheiben in den Muskelfasern und Wasser kann einfließen. Dies führt zum Anschwellen der Muskulatur führen kann. Weitere Symptome sind Schmerzen in den betroffenen Muskelpartien und mangelnde Beweglichkeit, was wiederum zu Folgeverletzungen wie Verspannungen führen kann, da dein Körper die Schmerzen durch falsche Bewegungsmuster kompensiert.

Besonders häufig entsteht ein Muskelkater, wenn du neue Sportarten anfängst und neue Bewegungsmuster lernen musst, wenn du nach langer Zeit wieder trainierst, die Belastung zu hoch ansetzt oder bergab läufst. Die Belastung durch die Bremsbewegung wird häufig unterschätzt.

Was sind Unterschiede? Beim Kater im Sinne des „Hangover“  hingegen leidest du unter Symptomen einer Vergiftung, meist nicht lebensgefährlich, aber dennoch unangenehm. Hierzu gehören Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel, geschwollene Schleimhäute, Durchfall und Geräusch- und Lichtempfindlichkeit. Medizinische Hilfe ist meist nicht notwendig, in schweren Fällen können die Symptome aber mehrere Tage andauern.

Die besten Tipps und Therapien gegen beide Kater

Die beste Behandlung des Muskelkaters ist tatsächlich eine kurze Sportpause. Die Mikroeinrisse werden durch erneute Belastung nur verschlimmert und können zu tatsächlichen Muskelfaserverletzungen führen. Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du unbedingt mit der Wiederaufnahme des Trainings warten bis alle Schmerzen verschwunden sind.
Regelmäßige Bewegung, körperliche Flexibilität und unterschiedliche Belastungen machen dich aber resistenter gegen die Effekte des Muskelkaters, so dass du seltener unter schmerzenden Muskeln leiden wirst.

Beim Alkoholkater sei dir vor allem vom Hausmittel abgeraten, einfach weiter zu trinken. Das klassische Konterbier hilft zwar, aber nur kurzfristig. Gibst du deinem Körper mehr Alkohol, baut dieser zunächst hochwertige Alkohole ab und der schmerzhafte Abbau der Fuselalkohole wird aufgeschoben. Wenn der Kater dann aber kommt, wird er umso schlimmer.
Auch Kaffee ist übrigens kein adäquater Katerkiller, denn pro Gramm ist Koffein giftiger als Alkohol, dein Körper wird also zunächst das Koffein abbauen. Die Tasse Kaffee zögert die Katerkur also nur unnötig hinaus.

Am wichtigsten ist, dass du deinen Körper rehydrierst und remineralisierst. Trinke also viel Tee, Mineralwasser, iss ein fettiges, ausgiebiges Frühstück und bringe deinen Körper etwas in Schwung. Bereits ein Spaziergang erhöht deinen Puls so weit, dass der Alkohol schneller abgebaut werden kann. Unser After-Party-Drink one:47 ist explizit kein Anti-Kater Mittel, unterstützt aber im Allgemeinen a) mit Elektrolyte bei der Rehydration, b) die Leber dank des Stoffes Cholin und c) steigert das allgemeine Wohlbefinden – „ Feel good next day“.

Fazit – wirklich vergleichbar sind beide Kater nicht

Was sind Unterschiede? Unterschiede für das Fazit?

Abgesehen von der Herkunft beider Wörter haben der Muskel- und der Alkoholkater nicht viel gemein. Schmerzen in Muskeln und Gliedern und auch Kopfschmerzsymptome mögen sich in beiden Fällen äußern, aber zwischen mikroskopisch kleinen Einrissen in die Muskulatur und Intoxikationserscheinungen liegen medizinisch betrachtet Welten.
Was beide Katerformen gemein haben: Es gibt keine Langzeitschäden, du solltest die beiden Kater aber dennoch vermeiden. Zu viel Alkohol wirkt sich negativ auf Kreislauf und Körper aus und wenn du bis zum Muskelkater trainierst, hemmst du deine Erfolge eher, weil du eigentlich taktisch besser pausieren musst.