Team Aperol Spritz oder Hugo?

Team Aperol Spritz oder Hugo?

Hugo vs. Aperol Spritz – In welchem Team spielst du?

Um die Pole-Position im Sommer-Cocktail-Ranking tobt ein erbitterter Kleinkrieg: Aperol- und Hugo-Fans streiten nicht nur um Geschmack und Vormachtstellung ihrer Lieblings-Drinks, sondern auch um das jeweils richtige Rezept. Dabei ist ein Vergleich zwischen Aperol und Hugo ebenso ungerecht wie sinnlos – denn beide Kreationen haben ihre eigene Geschichte und Charakteristik…

Hugo vs. Aperol Spitz: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Ganz aus der Luft gegriffen ist die Konkurrenz der genannten Cocktails nicht. Beide gehören zu den Leichtgewichten auf der Barkarte. Ihr Alkoholgehalt liegt im unteren Bereich – weswegen sie beliebte Sommer-Drinks bilden. Dazu passt, dass sie auf Eis angerichtet werden und dadurch sehr erfrischend wirken. Eine weitere Gemeinsamkeit von Aperol Spritz und Hugo ist die Zutat Prosecco, bei der Du auf alkoholfreie Varianten zurückgreifen kannst und die Cocktails damit noch leichter und verträglicher machst.

Die Merkmale

Doch damit erschöpfen sich die Vergleichsmöglichkeiten schon – denn alle anderen Merkmale machen Hugo und Aperol zu einzigartigen Persönlichkeiten, die den jeweiligen Konkurrenten nicht zu scheuen brauchen. Vor allem im Geschmack findest Du auffallende Unterschiede: Während Aperol Spritz eine deutliche Bitternote besitzt, sind Hugos eher fruchtig. Dadurch bedienen die Cocktails ganz verschiedene Vorlieben und könnten in friedlicher Koexistenz leben – wenn… ja, wenn da nicht die Fans des einen und des anderen wären.

Beide Lager führen gute Gründe für ihren jeweiligen Favoriten an und entkräften damit die Argumente der Konkurrenz. Wir nennen Dir die angeblichen Vorzüge und Schwachpunkte von Hugo bzw. Aperol Spitz wie folgt:

Das Alter

Auch wenn Du es genauso unsinnig findest wie wir, gelten die absoluten Lebensjahre eines Cocktails häufig als besonderes Güte-Siegel. Aus dem vorliegenden Streitfall geht Aperol Spritz als Sieger hervor. Sein Rezept datiert von 1919 und schlägt den 2005 entstandenen Hugo damit um ein knappes Jahrhundert.

Die Entstehungsgeschichte

Auch hinsichtlich seiner Historie kann Aperol Spitz Dir deutlich spannendere Fakten liefern. Der zugrunde liegende Rhabarber-Likör wurde für die internationale Messe von Padua entwickelt, um gehobenen Gästen ein landestypisches Getränk servieren zu können. Der weltweit erste Hugo dagegen entstand ohne äußeren Anlass; genauer gesagt aus einer Laune des fantasievollen Barkeepers Roland Gruber.

Der Name

Wer in puncto Namen die Nase vorn hat, ist Ansichtssache. Für die Bezeichnung “Aperol” ließen sich die Likör-Designer Silvio und Luigi Barbieri vom französischen Wort Apéritif inspirieren; den männlichen Vornamen Hugo wählte Roland Gruber ganz zufällig. Er leitet sich vom germanischen “hugi-z” ab, das so viel wie “denkender Geist” bedeutet.

Der öffentliche Auftritt

Geht es um die (Selbst-) Vermarktung, wirst Du zugeben müssen, dass Aperol Spritz die deutlich besseren Karten hat. Die Werbung für den darin steckenden Likör zeigte schöne Menschen in ansprechenden Situationen, die den Zuschauer*innen ein ganz bestimmtes Lebensgefühl suggerierten.

Von Hugos Existenz erfuhren potenzielle Konsument*innen lediglich über Mundpropaganda; dadurch blieb seine Bekanntheit auf den deutschsprachigen Raum beschränkt. Über seine Heimat Südtirol und die angrenzenden Regionen kam er nie wirklich hinaus.

Die Zutaten

Dass Letztgenannter es ungleich schwerer hatte, sich beliebt zu machen, lag AUCH an seiner Zusammensetzung. Für das Bauen eines Hugos brauchst Du keine Marken-Produkte. Er bestand ursprünglich nur aus:

– namenlosem Prosecco,
– etwas Zitronenmelisse-Sirup,
– einem Spritzer Soda und
– einigen Minzblättern.

Später hinzukommende Variationen enthielten als Alkohol sogar nur noch Weißwein oder Sekt, wie Du sie billig in jedem Supermarkt kaufen kannst. Erst als der zitruslastige Sirup durch fein-blumigen Holunderblüten-Likör ersetzt wurde, nahm die Bekanntheit des Hugos zu – gepusht durch den seinerzeit einzigen kommerziellen Hersteller der floralen Zutat.

Im Vergleich dazu hatte Aperol Spritz die Großen von Anfang an auf bzw. an seiner Seite. Er basiert auf einem Produkt der Campari-Gruppe, deren Lieferwege in alle Teile der Welt führen. Kombiniert mit geschickter Lifestyle-Werbung war es ein Leichtes, den herben Drink unvergesslich zu machen.

Der Schwierigkeitsgrad

Hinzu kommt die Unkompliziertheit von Aperol Spritz. Der namengebende Bitter-Likör ist ein Single-Player, den Du auch pur genießen kannst. Um daraus einen Cocktail zu machen, brauchst Du nur etwas Prosecco hinzufügen oder Sekt. Billig(er) im Sinne von einfach geht’s wirklich nicht! Der Bauplan eines Hugos ist etwas komplexer. Seine wenigen Zutaten sind zwar ebenso schnell schnell gemixt wie Aperol Spritz; doch der Teufel steckt bekanntlich im Detail – und das ist bei diesem Drink die Minze.

Sie sorgt für die berühmte Frische des Hugos und unterstreicht die fruchtigen Noten der alkoholischen Basis. Doch bei der Minz-Sorte und ihrer Verarbeitung musst Du größte Sorgfalt walten lassen. Die Geschmacks-Nuancen des würzigen Krautes reichen von extra mild bis extra scharf, sodass Du Dich genau informieren solltest. Dazu kommen Bitterstoffe, die Du durch falsches Zerkleinern freisetzt und den Drink verderben können.

Der Preis

Diese Aspekte fordern auch Barkeeper*innen einiges ab – weswegen Du für einen Hugo in der Regel etwas mehr zahlen musst als für Aperol Spritz. Die Zugabe von Holunderblüten-Likör kann den Preis sogar noch höher treiben, weil es bis dato nur wenige Anbieter von Fertigerzeugnissen gibt. Selbst angerührte Drinks kosten Dich prinzipiell weniger, da die Service-Leistungen des Bar-Personals entfallen.

Mach jedoch nicht den Fehler, am falschen Ende zu sparen. Gerade bei Cocktails mit minimalistischer Zusammensetzung fällt mangelnde Qualität sofort auf, weil es keine kaschierenden Zutaten gibt. Zum Glück bieten mittlerweile auch Discounter hochwertige Alkoholika an. So kannst Du nicht nur gute Weine, sondern auch Prosecco und Aperol billig bei ALDI kaufen, um daraus Aperol Spritz zu mixen.

Die Einkaufsliste

Die Einkaufsliste für selbst kreierte Hugos ist etwas länger; wobei Du hier auch noch zwischen Zitronen- und Holunderblüten-Likör bzw. -Sirup wählen kannst. Alternativ hast Du die Möglichkeit, Hugo fertig gemischt in Flaschen zu kaufen. Um diese Variante stilecht zu servieren, brauchst Du nur noch Eis, eine frisch aufgeschnittene Zitrone und geeignete Minze. Beachte jedoch, dass der enthaltene Wein oder Sekt bei dieser Ausführungsform meist nicht alkoholfrei ist.
Falls du Hilfe für den Tag danach brauchst, um fit zu bleiben. Besuche unseren Shop.